FSME hinterlässt schwere Folgen


Impfung nicht vergessen!
FSME hinterlässt schwere Folgen
Schlegelfotos/Shutterstock.com
"Achtung FSME" heißt es jetzt in 6 neuen Kreisen.

Die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hinterlässt bei jedem Dritten dauerhafte neurologische Schäden, warnt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Sie rät beim Aufenthalt in FSME-Risikogebieten dringend zur FSME-Impfung.

Bei jedem 2. Patienten Gehirn oder Rückenmark infiziert

In ihrer Leitlinie weisen die Neurolog*innen erneut auf die häufig schwerwiegenden Folgen der FSME hin. Das Ausmaß von Beschwerden und eventuellen Dauerfolgen hängt davon ab, welche Bereiche des zentralen Nervensystems betroffen sind. Bei etwa 50% der Patient*innen führt die Infektion zu einer isolierten Gehirnhautentzündung (Meningitis) mit Fieber und meist starken Kopfschmerzen. Bei 40% kommt jedoch eine Gehirnentzündung (Meningoenzephalitis) dazu, die sich in Bewusstseinsstörungen, Gleichgewichtstörungen und eventuell Lähmungen von Hirnnerven äußert. 10% der Betroffenen entwickeln sogar eine Rückenmarksentzündung (Meningoenzephalomyelitis) mit schlaffen Lähmungen von Armen und/oder Beinen, Schluck- und Sprechstörungen und lebensbedrohlichen Atemlähmungen.

Lähmungen, Hörstörungen, Konzentrationsschwäche

Die beste Prognose hat die Meningitis, sie heilt in der Regel folgenlos aus. Anders sieht es aus, wenn Gehirn und Rückenmark mit betroffen waren. Diese Patient*innen leiden oft unter anhaltenden Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und verringerter Belastbarkeit. Bei jeder 5. Patient*in mit Meningoenzephalitis bleiben dauerhaft Störungen von Gedächtnis, Sprache, Hören oder Bewegungskoordination und sogar Lähmungen zurück. Von den Patient*innen mit Beteiligung des Rückenmarks erholen sich nur 20%, jeder 2. behält Schäden zurück, 30% versterben sogar an den Folgen der Erkrankung.

Neue FSME-Risikogebiete: Dresden, Meißen, Schmalkalden-Meiningen

Übertragen wird die FSME durch Zecken. Doch nicht überall in Deutschland gibt es Zecken, die mit dem FSME-Virus infiziert sind. Je nach Häufigkeit der FSME-Erkrankungen erstellt das Robert Koch-Institut regelmäßig eine Risikokarte, auf der gefährdete Gebiete zu erkennen sind (www.rki.de). In Deutschland sind neben Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen, südöstlichem Thüringen, Sachsen, einzelnen Risikogebieten in Mittelhessen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Niedersachesen nun aktuell 6 weitere Gebiete dazugekommen.

Impfen lassen!

Vor dem Hintergrund der Ausbreitung der FSME und der Schwere der Erkrankung ist unverständlich, warum die Impfraten seit 2010 sinken. Denn Impfen schützt vor der FSME: Von den 444 FSME-Infizierten im Jahr 2019 waren 98% nicht geimpft, betonen die Expert*innen. Für Menschen, die sich in den Risikogebieten in der Natur aufhalten wollen oder ihren Urlaub in ausländischen Risikogebieten verbringen wollen, empfehlen die Neurolog*innen dringend die FSME-Impfung. Die Grundimmunisierung umfasst 3 Teilimpfungen innerhalb eines Jahres, die erste Auffrischimpfung ist nach 3 Jahren erforderlich.

Quelle: Frühsommer-Meningoenzephalitis S1-Leitlinie der DGN, Ärztezeitung

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